Exkurs 1
Draußen in der Vorstadt bzw. Butenstadt wurde 1880 das „Kaiserliche Postamt“ eingerichtet, aber bereits 1875 gab es Fahrpläne für die Postkutsche. Jetzt, Septenmber 1904, endete ihre Ära in Borken.
Die Postkutsche hat keine Zukunft
Nicht ohne Grund fing das Foto auf der vorhergehenden Seite einen abgestellten Postwagen ein, war doch Schepperheyn auch als Posthalter tätig, bei dem Postpferde, Postkutschen und Beiwagen untergebracht werden konnten. Daneben nutzte er die Scheunen benachbarter Häuser sowie die des ehemaligen Kapuzinerklosters.
Wie rege der Betrieb von „Personenposten“ einmal war, zeigt ein Fahrplan der „Kaiserlichen Post-Anstalt zu Borken“ im Borkener Kreisblatt vom 16. Oktober 1875. Es wurden die Strecken nach Coesfeld, Wesel, Dorsten, Südlohn und Bocholt in beiden Richtungen befahren. Befördert wurden Personen, Briefe und Pakete.
Parallel zur Einrichtung von Eisenbahnverbindungen in den Jahren 1880, 1902 und 1904 verschwanden die romantischen gelben Postkutschen aus dem Alltag der Stadt und ihres Umlandes. Ein Foto hielt im September 1904 die Abfahrt der letzten Postkutsche von Borken nach Coesfeld fest. Postillone und Nachbarkinder hatten sich vor dem 1880 eingerichteten Postamt am Ausgang der Butenstadt aufgereiht.