
Als Borken etwa 1225 von seinem Landesherrn Bischof Dietrich von Isenberg zur Stadt „erhoben“ wurde, gab es natürlich längst schon eine gewachsene Siedlung mit einer zentral gelegenen Kirche. Diese wurde um 800 errichtet und war dem heiligen Remigius geweiht. Karl-Heinz Kirchhoff beschrieb in seinem Festvortrag anlässlich der 750-Jahr-Feier 1976 die Verhältnisse in dem Dorf um ihre Pfarrkirche.
Was fehlte Borken noch? In erster Linie eine „Befestigung“, damit mögliche Störenfriede oder gar bewaffnete Truppen die Stadt nicht im Handumdrehen einnehmen konnten. Der „Landfrieden“ war ein zerbrechliches Gut, nicht erst heute. Und zweitens wollten die Stadtbürger „Freiheiten“, zum Beispiel das Recht auf einen Markt, eigenverantwortliche Stadtregierung und Rechtsprechung und Regelung der Abgaben an den Landesherrn. Diese Rechte wurden praktisch immer in einer „Gründungsurkunde“ beschrieben; die Borkener Urkunde ist allerdings verlorengegangen.
Nur wenig aus dieser Zeit ist in Borken erhalten geblieben, wofür allein schon Kriege in verschiedenen Jahrhunderten gesorgt haben, vor allem der Zweite Weltkrieg mit den Bombardierungen der Stadt im März 1945.
Wenigstens kleine Reste sieht man heute noch: Stücke der Stadtmauer aus dem späten Mittelalter, den (wiederaufgebauten) Diebesturm zum Beispiel. Aber auch unter der bebauten Erde ruhen noch so manche alten Schätze, wie die Ausgrabungen am früheren Mühlentor und unter der ehemaligen Stadtmühle 2021 gezeigt haben.
Solche Überbleibsel wollen wir im Laufe der nächsten Zeit kurz vorstellen.
Bruno Fritsch (März 2022)
Ältester erhaltener Abdruck des mittelalterlichen Stadtsiegels von Borken an einer Urkunde von 1263.
Das Siegel „zeigt eine aus mächtigen Quadern errichtete romanische Burg. Die Burgmauer mit ihren Zinnen und dem Doppeltor wird von mächtigen Stadttürmen überragt. Von der Mauer sind heute nur noch Reste sichtbar.“
(Quelle: Stadtarchiv Borken und https://www.borken.de/tourismus/sehenswertes.html)
Borken in früheren Jahrhunderten
