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Das Haus der Familie Carl Gans
Vor dem Krieg hatte an der Stelle des Ausstellungsraumes das Haus Gans gestanden, in dem die Witwe Carl Gans ein Aussteuergeschäft betrieb.
1931 verkaufte sie ihre Waren und gab ihr Geschäft auf.
1941 im Dezember verlangte die Staatspolizeileitstelle Münster, das die in den Gemeinden verbliebenen Juden „zusammengelegt“ werden. Bis Februar 1942 solle Bericht erstattet werden. Auch in Borken wurde der Anweisung Folge geleistet: Das Haus Gans wurde zum Gefängnis für etliche Borkener Juden. DerVolksmund nannte es „Judenhaus“.
Maueranker zeigten das Baujahr des Hauses an: 1796.
Die Verbretterung des Fensters links der Haustür wirft Fragen auf, die wohl kaum noch zu beantworten sind. Ob das Foto nach der Pogromnacht 1938 entstanden ist (als Juden immer mehr Drangsalierungen erleiden müssten) oder Ende Dezember 1941, als eine detonierende Luftmine starke Zerstörungen im Stadtkern hervorrief (und kein Glas für das Fenster zu bekjommen war) – das kann nicht mehr rekonstruiert werden.