In Borken (Stadt und Stadtteile) gibt es einige Wassermühlen, was natürlich mit den Bachläufen zu tun hat. Wohl keine ist mehr in Betrieb, die meisten sind verschwunden.
Zweimal stand die „Papiermühle“ im Sommer 2015 im Blickpunkt: Am 20. Mai veröffentlichte die Borkener Zeitung das Foto einer alten Mühle, das aus dem Nachlass des Heidener Lehrers Anton Gerken stammte und auf dem vermerkt war: „Borkener Mühle 1924“. In den nächsten Tagen meldeten sich zahlreiche Leser bei der Redaktion und stellten klar: Es handelte sich um die „Puhesche Mühle“ am Beckenstrang auf Marbecker Gebiet (BZ, 25.5.2015).
Zur „Papiermühle“, die früher „Puhesche Mühle“ und noch früher „Ganzendagsche Mühle“ (nach ihren Besitzern) hieß, gehörte auch eine Gaststätte, die vielen Borkenern als Ausflugsort im Grünen und als Versammlungsort für verschiedene Vereine bekannt war. Der Besitzer Overhaus vermietete zuletzt auch Abiturienten (z.B. vom Gymnasium Remigianum) und der Borkener „Midlife Company“ ihre Tenne, die deshalb auch immer „Festscheune“ genannt wurde.
Am 11. Juli 2015 erschien eine Sonderseite „Verlassene Orte“ von Stephan Werschkull in der Borkener Zeitung. Abgebildet war auch die „Papiermühle“, allerdings in einem beklagenswerten Zustand.
So zeigt sich das uralte Gebäude auch in diesem Frühjahr. Doch man ahnt die romantische Situation mit dem rauschenden Bach und dem oben am Wehr abgestellten eisernen Mühlrad.
Und unterhalb des Wehrs, hinter dem kleinen „Wasserfall“, fließt der Bach ruhig durchs Gebüsch.
Bevor das Wasser seinem Zweck dienen kann, bildet es aufgestaut einen kleinen Teich, der im späten Sonnenlicht besonders schon aussieht.
Stumme Erinnerungen an die alte Gastwirtschaft stehen heute noch am Rand der ehemaligen Terrasse.
Am wichtigsten war für die meisten Besucher sicher die alte Scheune der Mühle. Hier fanden große Gesellschaften und Versammlungen der örtlichen Vereine statt, zuletzt auch der Abiturienten vom Gymnasium Remigianum.
Seitdem die Midlife Company ihr Kulturzirkus-Zelt aufgeben musste (2012), wurde es still um die „Papiermühle“. Der Besitz ist allerdings in der Familie Overhaus geblieben.