„Da ist Mariechen ! – Joso Grüter– Ist das nicht Oswald Böhm? Schau mal, mein früherer Rektor !
Die Gäste unseres „offenen Nachmittags“ am 7. März 2017 konnten die Namen nicht so schnell nennen, wie bekannte Borkener auf der Leinwand erschienen. Gut, dass die Chronik des Schützenvereins griffbereit zur Hand war. Gleich wurde nachgeschlagen, wer 1968 den Vogel abgeschossen hatte und wer damals Schützenkönigin war.
Ein Umzug bringt es manchmal mit sich, dass sich verborgene Schätze wiederfinden. So ging es auch dem Heimatverein beim Umzug in das Übergangsquartier an der Wilbecke. „Eine Stadt im Münsterland – 4280 Borken – Die Stadt im Jahr 1968“ heißt ein Film, den das Film-Team-Heiden – Heinz Schlatjan, Franz Böckenhoff und Paul Wehling – gedreht hat. Kommentiert wird der Streifen von Helmut Müller, auch bekannt als Journalist und als Wienändken.
Jutta Wissing vom Heimatverein hatte den Film zum offenen Nachmittag mitgebracht und verhalf so den zahlreichen Gästen zu einem erinnerungsseligen Erlebnis. In 96 Minuten werden in dem Film viele Facetten des wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen und sozialen Leben der Kreisstadt gezeigt: von der Maitremse bis zum Schützenfest und der Borkener Kirmes, vom Krammarkt über die Einkaufsstraßen, durch die die Borkener flanieren bis zu den bekannten Cafés und Gaststätten.
Der Buchweizenpfannkuchen steht auf dem Tisch und Clemens Goeke beißt herzhaft hinein. Sommerzeit im Borkener Freibad, damals das schönste in Nordrhein-Westfalen. Die Autokennzeichen auf dem Parkplatz beweisen es: Von Essen bis Düsseldorf kommen viele ins Münsterland, um hier Badefreuden an heißen Tagen zu erleben.
Das Binden der Erntegarben, die Kartoffelernte, die Reitturniere, die Buttermilch – Produktion in der Borkener Molkerei – die Besucher staunen, was es alles gegeben hat. Dazu immer wieder Aufnahmen aus den einzelnen Wohnbereichen, wie sie zu der Zeit ausgesehen haben. Da klingt so mancher Seufzer an: lang, lang ist es her.
In 50 Jahren hat sich unsere Stadt verändert, der Film dokumentiert das Leben in einer Zeit, in der der Kirmesgang mit Schlips und Kragen absolviert wurde und bei der Fronleichnamsprozession jung und alt der Monstranz folgten. Borkener Leben in seiner Vielfalt und Fülle – das sollten mehr Menschen sehen, fanden die Besucher des offenen Nachmittags.
Annemarie Berg
Der Buchweizenpfannkuchen ist bald fertig.
Ein-Blick in das alte Borken – die Stadt der Türme
Das Königspaar und sein Throngefolge
So tanzte die Nachbarschaft um ihre Maitremse
Und so lebhaft ging es auf dem Krammarkt zu
Ein dreifaches Hoch!