
Heinz Eming (1942-2025) hat sich um den Borkener Heimatverein durch vielfältige Aktivitäten verdient gemacht. Bereits mit 25 Jahren trat er dem Heimatverein bei, wenn auch mit unbekannten Zielen. Mit Witz und Humor hat er schließlich seit dem 18. Dezember 2010 die Zeitläufte als „Spöökenkieker“ in der Borkener Zeitung in plattdeutscher Sprache aufs Korn genommen.
Wie die BZ am 18. Februar 2011 berichtete, traf sich in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein und auf Einladung der Borkener Zeitung eine große Runde Interessierter im Wedemhoveturm zum neuen plattdeutschen Arbeitskreis „Proat Platt!“. Diesen leitete Heinz Eming anfangs allein, dann zusammen mit seiner Frau Dagmar. Einziges Thema: Plattdeutsch sprechen, singen, hören, immer lebensnah und auf volkstümliche Art vermittelt.
Für diese unterhaltsamen Abende suchte er als Vorlage Texte, die den Teilnehmern bekannt waren: Märchen, Sagen und andere Geschichten, sogar biblische Geschichten schrieb er um ins Plattdeutsche. Später bot er seine Sammlungen in Form von Themenheften an.
Seit Mai 2015 wurde Eming der erste Stadtführer in seiner Heimatstadt, der sich neugierigen Gästen als „Ausrufer“ vorstellte und ihnen „Bekanntmachungen“ ans Herz legte – überwiegend alte Inserate aus dem Archiv der Borkener Zeitung. (Natürlich kamen auch Rundgänge durch die Stadt zu ihrem Recht.)
Die plattdeutsche Sprache war inzwischen „sein“ Thema geworden, erst recht, als er in Münster die vom dortigen Stadtheimatbund überall ausgehängten „Afriet-Riemsels“, wörtlich: „Abreiß-Reime“, mit nach Borken brachte. Daraus entstand sehr schnell und getragen von Emings Begeisterung – und der Unterstützung durch die Stadt Borken – eine neue Arbeitsgemeinschaft der Heimatvereine in der Stadt Borken. Diese Gruppe gab unsere gemeinsamen „Affrieter“ heraus. Leider brachten Corona und eine schwere Erkrankung ihres Leiters 2021 ein unabwendbares Ende des Projekts.
Zwischendurch entstanden dann weitere beliebte Werke, zum Beispiel das „Borkener Kochbuch – Erlebte Rezepte“, mit alten Rezepten für allerlei Gekochtes, Gebackenes und Eingemachtes – und mit persönlichen Geschichten der Rezeptgeberinnen. Für das DRK des Kreises Borken schrieb das Ehepaar Eming das Büchlein „Platt batt – Platt hilft“, ein plattdeutscher „Übersetzer“ für die Altenpflegehilfe.
Der Heimatverein Borken wird Heinz Eming und sein Engagement für die plattdeutsche Sprache in dankbarer Erinnerung behalten. R.I.P.

aus: Borkener Zeitung, 18.12.2010
Ein Aquarell des Hobbymalers Heinz Eming:
„Kopfweiden im winterlichen Münsterland“.
Bekannte Borkener Persönlichkeiten



Fam. Laas


Heimatverein Borken
