Paul-Bernd Veelken veröffentlicht Heft über die Amtsjahre von Bürgermeister Mettin
Von Markus Schönherr
BORKEN. Die Stadt Borken ohne Bahnhof, ohne Strom, ohne Trinkwasserleitungen? Heutzutage nicht vorstellbar. Genau so stellte sich die Situation aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Wie sich Borken bis zum beginnenden 20. Jahrhundert von einem „verschlafenen Ort” zu einer „lebendigen Kleinstadt” entwickelte, beschreibt der Borkener Rechtsanwalt a. D. Paul-Bernd Veelken in seinem Heft “Borken – eine Stadt im Aufbruch”.
Ganz bewusst wählte Veelken für seine Recherchen den Zeitraum 1876 bis 1912. “In dieser Zeit war Gustav Mettin 36 Jahre lang Bürgermeister von Borken”, sagt Veelken. “Das hat mich interessiert.” Ein halbes Jahr
lang forschte der 84-Jährige nach Quellen über diesen Zeitraum. Die meisten Informationen fand er im digitalen Archiv der Borkener Zeitung. Aber auch Dokumente aus dem Stadtarchiv. Anregungen von Borkenern und Bilder aus der Sammlung von Christian Osterholt gingen in die 75 Seiten starke Schrift ein.
Gerade mal 2963 Einwohner (1377 männliche, 1586 weibliche) hatte Borken im Jahr 1876. Den Aufschwung in der Gründerzeit verknüpft Veelken eng mit dem damaligen Bürgermeister. “Mit sicherem Blick erkannte Mettin die Bedürfnisse einer voranschreitenden Zeit und trug dafür Sorge, dass die Stadt den modernen Anforderungen entsprechend entwickelt wurde”, schreibt der Borkener. 1880 bekam Borken einen Bahnhof, 1898 eine Badeanstalt, die überörtlichen Verkehrswege wurden verbessert, die heimische Industrie – vor allem im Textilbereich – blühte auf. Als Mettin 1912 aus dem Amt schied, hatte Borken 5000 Einwohner. Zu Beginn seiner Amtszeit sei die Stadt “von der Außenwelt fast abgeschnitten gewesen”, blickte Mettin 1912 zurück. “Heute haben wir Verkehrswege nach allen Seiten.”
Herausgegeben wird Veelkens Heft von der Stadt Borken und vom Borkener Heimatverein. “Wir freuen uns, dass Mitglieder unseres Vereins als Autoren solche Schriften veröffentlichen”, sagt Vorstandsmitglied Berni Wissing.
Ihr Kontakt zum Autor:
schoenherr@borkenerzeitung.de
Tel. 02861/944-168
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Der Heimatverein verkauft das Heft “Borken – eine Stadt im Aufbruch” von Paul-Bernd Veelken auf dem heute beginnenden Borkener Weihnachtsmarkt. Außerdem ist es in der Tourist-Info, Neutor 5, und in der Geschäftsstelle des Heimatvereins, Im Haspelkamp 16, erhältlich. Auf dem Weihnachtsmarkt bietet der Heimatverein auch die Neuerscheinungen “Auf Heu und auf Stroh” von Rudolf Koormann und “Platt es anders” von Heinz Eming an. Letztere kann auch unter der Telefonnummer 63944 bestellt werden. Ebenfalls am Stand des Heimatvereins gibt es das Kreisjahrbuch 2017 und ältere Veröffentlichungen. kus
Borkener Zeitung, 25. November 2016
Auf 75 Seiten hat Paul-Bernd Veelken Informationen über Borken in der Gründerzeit zusammengetragen. Foto: Schönherr