
Welche Bedeutung eine Tageszeitung über 150 Jahre hinweg für das Stadtleben hat, lässt sich am besten in der Rückschau erkennen. Anlass genug für einen Vortrag in der Reihe „Geschichte ist mehr …“, den Stadtarchivar Dr. Norbert Fasse am 26. April 2017 im VHS-Forum gehalten hat. Sein Thema: „150 Jahre Borkener Zeitung”.
Den Anfang machte der mutige Unternehmer Joseph Mergelsberg, der sich 1867 beim Bürgermeister Ebbing indirekt nach den geschäftlichen Aussichten in Borken erkundigte – und sich offenbar ermutigt fühlte, den Versuch zu wagen. Für die Kleinstadt mit rund 3000 Einwohnern war ein Geschäftsziel von 400 bis 500 Abonnenten unter damaligen Umständen schon ganz beachtlich – und es wurde übertroffen.
Aber der Unternehmer brauchte auch ein Konzept für seine Zeitung, ausgedrückt im Titel: „Borkener Kreisblatt. Allgemeiner Anzeiger für die Kreise Borken und Ahaus“. Damit ist nicht nur ein logistisches Problem angedeutet, sondern auch ein Anspruch.
Im Vordergrund stand damals die europäische, also Weltpolitik, und eher nebenbei das Lokalgeschehen, in das sich die Zeitung meinungsbildend immer wieder einmischte.
Dr. Fasse hatte sehr viel zu berichten und anzusprechen, so dass sich am Ende die Heimatvereinsvorsitzende Heike Wilde bestätigt sah: es war ein vielseitiger, umfassender Vortrag. B.F.
Die ersten 50 Jahre des „Borkener Kreisblatts” und späteren „Borkener Zeitung” stellte Stadtarchivar Dr. Norbert Fasse in die weltpolitischen und lokalpolitischen Zusammenhänge. Foto: Heimatverein