
Borken – Vor 200 Jahren wurde das Kloster der Kapuziner in Borken geschlossen. An dieses Jubiläum erinnert am Mittwoch, 25. April, Rudolf Koormann vom Heimatverein Borken. Ab 19.30 Uhr hält er zu diesem Thema einen Vortrag im Borkener Stadtmuseum.
Zu diesem Zweck hat Koormann Informationen unter anderem aus Kapuziner-Archiven in Koblenz und München sowie aus dem Borkener Stadtarchiv zusammengetragen. Fürstbischof Ferdinand I. von Bayern hatte die Kapuziner 1629 nach Borken geschickt. Koormann erklärt: „Ihr Auftrag war, die Borkener wieder auf den richtigen Weg zu bringen.“ Sprich: sie stärker an die katholische Kirche zu binden.
Im Borkener Kloster, das sich im Herzen der Stadt befand, lebten bis zu 24 Patres, Brüder und Novizen. Ihr Leben bestand aus Beten und Arbeiten. Die Geistlichen bewirtschafteten zwei Gärten, außerdem einen Fischteich vor der Stadt. Gelebt haben sie dort, wo heute noch die Kapuzinerstraße an sie erinnert.
Bei den Borkener waren die Kapuziner sehr beliebt. Koormann führt das auf den offenen Umgang zurück, den die Geistlichen mit den Bürgern pflegten. Für die Zeitgenossen war das angenehm, für die Nachgeborenen ein wenig schade. Denn wo es keine Geheimnisse gab, konnten auch keine Legenden entstehen.
Autor: Markus Schönherr
Bocholter-Borkener Volksblatt, 24. April 2012