Heimatverein auf dem Weihnachtsmarkt
BORKEN. Wer am kommenden Wochenende den Borkener Weihnachtsmarkt besucht, kann bei der Gelegenheit auch gleich sehen, wie weit der Umbau des Remigius-Kirchplatzes fortgeschritten ist. Dass der Kirchplatz nicht zum ersten Mal sein Gesicht verändert, erfahren die Weihnachtsmarktbesucher am Stand des Heimatvereins. Dort gibt es gleich mehrere Veröffentlichungen zu kaufen, die die Geschichte des Kirchplatzes darstellen. So hat Hans Essing hat aus seiner Postkartensammlung drei Motive ausgesucht, die zeigen, wie dieser zentrale Borkener Ort um 1900 ausgesehen hat. Auf zwei Bildern ist das alte Rathaus zu sehen, das damals direkt vor der Kirche stand. Die dritte Karte zeigt das längst verschwundene Remigius-Denkmal. Die Postkarten werden leicht vergrößert für 2,50 Euro beziehungsweise drei Euro angeboten. „Wir haben diese Postkarten ausgesucht, weil das Thema durch die Bauarbeiten gerade akut ist“, sagt Hans Essing.
Wer sich eingehender mit der Geschichte des alten Rathauses und des früheren Marktplatzes vor der Kirche befassen möchte, kann sich die neue Veröffentlichung von Rudolf Koormann zulegen. „In der Mitte der Stadt – Borkens Rathaus und Marktplatz vor und nach 1910“ lautet der Titel des 48 Seiten starken Heftes, das rechtzeitig vor dem Weihnachtsmarkt aus der Druckerei gekommen ist.
Die Leser erfahren nicht nur, wie einige Borkener 1910 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das Rathaus abrissen, sondern auch welche Bedeutung der Platz vor der Kirche vor und nach diesem Datum hatte. Zu den Anekdoten, die Koormann unter anderem aus dem BZ-Archiv zusammengetragen hat, gehört die Forderung nach mehr Gaslaternen, die damals laut wurde. An den Vorabenden der Markttage häuften sich die Unfälle, weil immer wieder Bürger in der Dunkelheit über die bereits aufgebauten Marktstände stolperten.
Ein weiteres Angebot des Heimatvereins geht auf Nachfragen vieler Familien zurück. Nach dem Maitremsensingen auf dem Marktplatz fragen immer wieder Eltern, ob es die dort gesungenen Lieder nicht auch auf CD gibt, berichtet Reinhold Pieper. Gibt es. Der Heimatverein bietet die CD „Stöbern in alten Noten“ von Clemens Goeke an. 20 Lieder sind darauf zu hören. Ein Textheft liegt bei. Weitere Veröffentlichungen, die es am Stand des Heimatvereins gibt, sind die Spöökenkieker-Geschichten von Heinz Eming und das Buch von Bruno Fritsch über den Borkener Gymnasialdirektor Engelbert Niebecker (1895-1955).
Die Weihnachtsmarktbesucher fragen oft nach einer schönen Geschenkidee für Opa, berichtet Reinhold PIeper. Geschenkvorschläge hat der Heimatverein – nicht nur für Opa.
Borkener Zeitung, 25. November 2015